Nur selten eine Strategie zur Nachhaltigkeit vorhanden
Laut einer aktuellen Online-Umfrage der Unternehmensberatung Curacon, an der sich insgesamt 115 Unternehmen aus der Gesundheits- und Sozialwirtschaft und 23 Alten- und Pflegeheime sowie ambulante Dienste beteiligt haben, fehlt 68 Prozent der untersuchten Betriebe eine Nachhaltigkeitsstrategie. Finanzielle und personelle Engpässe sind der Hauptgrund, warum sich die Unternehmen bislang nicht ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen.
Telematikinfrastruktur: Eine Branche unter Druck
Die Pflegebranche steht unter großem Druck: Personalmangel, Tariflohnbindung und wachsende Anforderungen erschweren den Alltag vieler Pflegedienste. In dieser Situation könnte die Telematikinfrastruktur (TI) den entscheidenden Unterschied machen, um den Arbeitsalltag zu erleichtern und die Versorgungsqualität zu verbessern. Allerdings ist der Weg dorthin anspruchsvoll – und die damit verbundenen Anforderungen dürfen keinesfalls unterschätzt werden. Care vor9
Zwar haben 47 Prozent der befragten Organisationen bereits Einzelmaßnahmen rund um das Thema Nachhaltigkeit umgesetzt, jedoch bleibt die Integration der Dimensionen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) in die Unternehmensorganisation ein Schwachpunkt, heißt es. Lediglich zehn Prozent der Unternehmen haben bislang ein ESG-Rating oder -Assessment durchgeführt.
Ein Hauptproblem bei der Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen sind laut Curacon finanzielle und personelle Ressourcen. 69 Prozent der Unternehmen nennen den Mangel an Fachpersonal als größte Herausforderung. Dennoch zeigt die Befragung, dass einige Organisationen Stellen für Nachhaltigkeit geschaffen haben. Im Durchschnitt wurden dafür 0,88 Vollzeitäquivalente eingesetzt.
Ein eigener Nachhaltigkeitsbericht ist noch die Ausnahme
Gerade einmal elf Prozent der Unternehmen erstellen bereits einen Nachhaltigkeitsbericht. Künftig werde sich das aber stark verbessern, berichtet Curacon. Denn weitere 63 Prozent planen dies für das Jahr 2024 oder 2025. Trotzdem sind systematische Erhebungen von Nachhaltigkeitskennzahlen selten – nur vier Prozent geben an, dies durchzuführen.
Die Verantwortung für das Thema liegt in 72 Prozent der Fälle bei der Geschäftsführung oder dem Vorstand. Allerdings haben nur 29 Prozent der Unternehmen Steuergruppen oder Aufsichtsgremien eingerichtet, die Nachhaltigkeit aktiv einbeziehen.
Die Ergebnisse basieren auf einer Online-Befragung, die von April bis Juni 2024 durchgeführt wurde. Sie umfasst 115 vollständig ausgefüllte Fragebögen. Ergänzend wurden sieben qualitative Interviews mit Geschäftsführenden und Nachhaltigkeitsbeauftragten geführt. Das Ergebnis der Befragung ist in einem 19-seitigen Bericht zusammengefasst und kann kostenfrei bei Curacon angefordert werden.
Pascal Brückmann