Korian steigert Umsatz in Deutschland um zwölf Prozent
Der größte private Betreiber von Pflegeeinrichtungen in Deutschland hat seinen Umsatz in den ersten neun Monaten deutlich steigern können. Von Januar bis September nahm Korian 868 Millionen Euro ein, rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Und dies obwohl der zum französischen Clariane-Konzern gehörende Pflegeanbieter weniger Einrichtungen betreibt als im vergangenen Jahr.
Telematikinfrastruktur: Eine Branche unter Druck
Die Pflegebranche steht unter großem Druck: Personalmangel, Tariflohnbindung und wachsende Anforderungen erschweren den Alltag vieler Pflegedienste. In dieser Situation könnte die Telematikinfrastruktur (TI) den entscheidenden Unterschied machen, um den Arbeitsalltag zu erleichtern und die Versorgungsqualität zu verbessern. Allerdings ist der Weg dorthin anspruchsvoll – und die damit verbundenen Anforderungen dürfen keinesfalls unterschätzt werden. Care vor9
Tatsächlich erklärt Clariane das Umsatzplus der Tochter Korian in Deutschland mit "signifikanten Preiserhöhungen", die mit den Kostenträgern ausgehandelt wurden. Grund dafür seien vor allem höhere Gehälter für das Personal seit September 2022. Die Rede ist von zehn Prozent höheren Sätze von den Kassen. Die Belegung der Einrichtungen sei indes nur leicht um einen Prozentpunkt auf 87 Prozent gestiegen.
Das Umsatzplus von Korian in dieser Höhe ist dennoch erstaunlich, weil der Betreiber nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 21 Pflegeeinrichtungen in Deutschland verkauft oder geschlossen hat.
Das Deutschland-Geschäft von Clariane macht etwa ein Viertel des Konzernumsatzes aus. Der stieg ebenfalls um rund zwölf Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Größter Markt ist Frankreich mit 1,6 Milliarden Euro. Clariane ist außerdem in Belgien, den Niederlanden, Italien, Spanien und Großbritannien aktiv.
Zum Gewinn oder Verlust in den neun Monaten äußert sich Clariane nicht. Im ersten Halbjahr erzielte Clariane einen Gewinn von 26 Millionen Euro.
Thomas Hartung