Jedes vierte Gebäude hat schwere Mängel im Brandschutz
Alarmierende Mängel im Brandschutz bei Sonderbauten wie Pflegeheimen: Jede fünfte Brandmeldeanlage und jedes vierte Rauchabzugssystem weisen gravierende Mängel auf. Der TÜV-Verband warnt in seinem aktuellen Prüfbericht vor gefährlichen Sicherheitslücken. In den Report fließen die Brandschutzprüfungen von fast 70.000 Gebäuden ein.
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Der TÜV-Verband warnt in seinem Baurechtsreport 2023 vor erheblichen Mängeln bei sicherheitsrelevanten Haustechniksystemen in wichtigen Gebäuden. Besonders betroffen sind Sonderbauten wie Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Diese Gebäude müssen regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen auf ihre Brandschutzsysteme überprüft werden. 2022 wiesen 26 Prozent aller geprüften Anlagen "wesentliche Mängeln" auf. Dies ist der höchste Wert seit der ersten Veröffentlichung des TÜV-Baurechtsreports vor zehn Jahren.
"Der Brandschutz in Deutschland ist auf einem hohen Niveau. Dennoch ist der Trend bei den Mängeln der Sicherheitstechnik seit einigen Jahren negativ", sagt Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. Bei gut jeder fünften Brandmeldeanlage (22%), gut jeder vierten Feuerlösch- und Sprinkleranlage (26%), Rauch- und Wärmeabzugssystem (27%) und gut jeder dritten Lüftungsanlage (35%) wurden "wesentliche Mängel" festgestellt. Bühler forderte die Eigentümer und Betreiber der Gebäude auf, mehr in die Wartung und Instandhaltung der Sicherheitstechnik zu investieren.
Der TÜV nennt verschiedene Gründe für den Anstieg der Mängelquoten. Dazu gehören die zunehmende Komplexität der Gebäudetechnik, der Zeit- und Kostendruck auf Baustellen und der Fachkräftemangel. "Die Gebäudetechnik wird immer komplexer und digitaler, was sie anfälliger für Störungen macht", erklärte Bühler. Im Brandfall müssen die einzelnen Komponenten wie Brandmeldung, Entrauchung, Lüftung und Notbeleuchtung reibungslos zusammenarbeiten. Dies kann bereits vor der Inbetriebnahme zu Problemen führen, da die Anlagen von verschiedenen Firmen eingebaut und aufeinander abgestimmt werden müssen.
Thomas Hartung