Insolventer Pflegebetreiber Convivo wird zerschlagen
Anders als zunächst gehofft, wird der insolvente Pflegeanbieter Convivo in Häppchen verkauft. "Eine Übernahme der Gruppe als Ganzes zeichnet sich nicht ab", so die vorläufigen Insolvenzverwalter Malte Köster und Christoph Morgen in einer Stellungnahme. Dennoch sind sie optimistisch. Die beiden haben bereits erste Käufer für einzelne Standorte gefunden und geben sich zuversichtlich, für nahezu alle Convivo-Standorte mit laufendem Pflegebetrieb neue Betreiber zu finden.
"Wir sprechen derzeit mit zahlreichen Übernahmeinteressenten über konkrete Paket- oder Einzellösungen", schreiben die vorläufigen Insolvenzverwalter. Für erste Einrichtungen gebe es bereits finale Einigungen mit neuen Betreibern, bei anderen Einrichtungen befinde man sich in fortgeschrittenen Verhandlungen, so Köster und Morgen.
In ihrem Statement heißt es weiter: "Sollten sich die laufenden Gespräche weiter so konstruktiv wie bisher entwickeln und zu vertragsrechtlichen Einigungen führen, sind wir zuversichtlich, für nahezu alle Einrichtungen mit laufendem Wohn- und Pflegebetrieb Zukunftsperspektiven aufzeigen zu können."
Vor dem Hintergrund der allgemeinen Branchensituation sei das ein gutes Zwischenergebnis, sagen die Insolvenzspezialisten. "Zu Details oder Zeitplanungen für einzelne Standorte werden wir uns zu gegebener Zeit äußern, wenn Lösungen feststehen und alle offenen Fragen geklärt sind." Wegen der vielen Beteiligten auf regionalen Ebene und sehr unterschiedlicher Rahmenbedingungen an den jeweiligen Standorten sei es dazu aktuell noch zu früh.
"In den bewohnten Einrichtungen mit laufendem Betrieb geht es auch nach der für den 1. April 2023 vorgesehenen Eröffnung der Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht Bremen weiter", versprechen Köster und Morgen. Die Einrichtungsleitungen seien bereits entsprechend informiert.
Die Convivo-Gruppe zählt mit rund 100 Pflegeeinrichtungen und 4.800 Mitarbeitern zu den größten privaten Anbietern in Deutschland.