In Rheinberg bahnt sich neuer Pflegeskandal an
Das Pflegeheim Am Kattewall in Rheinberg bei Duisburg steht womöglich vor dem Aus. Nachdem Geschäftsführung und Heimleitung unauffindbar sind, wurde Mitarbeitern und Bewohnern zunächst eine Schließung zum Monatsende angekündigt. Die Heimaufsicht des Kreises Wesel prüft die Lage und teilt mit, dass der Betrieb für die nächsten drei Monate weitergehen könnte. Es wird vermutet, dass die Konten der Einrichtung geplündert wurden, so die Rheinische Post. Geschäftsführer des Heims ist Unternehmer Ralf Hochscherff, gegen den bereits staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen einer Heimpleite laufen.
Das Haus Am Kattewall, das seit 1987 besteht und über 34 Zimmer verfügt, wurde im Februar 2023 von Hochscherff übernommen. Seitdem wechselte laut Datendienstleister Northdata die Geschäftsführung mehrfach, zuletzt im Mai 2023. Hochscherffs Unternehmen, die Visitatis GmbH, meldete im Mai 2023 Insolvenz an. Sie hatte Pflegeheime in Solingen und Siegburg Bonn betrieben, die Einrichtungen mussten kurze Zeit später schließen.
Laut der Rheinischen Post (Abo) steht der Verdacht im Raum, Hochscherff habe Pflegeeinrichtungen übernommen und anschließend Gelder von deren Konten abgezogen, ohne die Einrichtungen weiterzuführen. Infolgedessen sollen Mitarbeiter unbezahlt geblieben und pflegebedürftige Menschen gezwungen worden sein, die Heime kurzfristig zu verlassen. Auch der WDR berichtete in der Sendung Westpol im Juni dieses Jahres über die Ermittlungen.