Frauen im Management der Pflege weiter in der Minderheit
Obwohl in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft überwiegend Frauen arbeiten, sind sie in der Leitung der Unternehmen und Organisationen weiter in der Minderheit. Das zeigt eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Curacon, die sich mit Corporate Governance beschäftigt. Interessant auch, dass deutlich weniger Geschäftsführerverträge unbefristet sind als noch vor fünf Jahren und Unternehmen bis 2.500 Mitarbeiter meist nur von einer oder zwei Personen geleitet werden.
Gemeinsam sozial wirksam
Gemeinsam mit unseren Kunden aus der Sozial- und Gesundheitswirtschaft gestalten wir als SozialBank die Zukunft einer Gesellschaft des sozialen Zusammenhalts. Als Teil unserer Gemeinschaft können Sie mit ihren Finanzen mehr bewirken. Mehr erfahren
Der Frauenanteil in Geschäftsführung oder Vorstand hat sich zwar seit der letzten Umfrage 2018 vergrößert. Dennoch war 2023 in 53 Prozent der befragten Unternehmen keine Frau dort vertreten. Fünf Jahre zuvor lag dieser Wert noch bei 61 Prozent. Nur in 17 Prozent besteht das Führungsteam zu mehr als der Hälfte aus Frauen. Eine Frauenquote für die Unternehmensführung haben nur acht Prozent definiert.
"Die Fortschritte zeigen deutlich, dass die immer noch schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem zu Lasten der Frauen gehen", sagt die Präsidentin der Welthungerhilfe, Marlehn Thieme, die zusammen mit anderen zu den Studienergebnissen befragt wurde. "Auch fehlen in der Breite erfolgreiche Vorbilder auf allen Ebenen und Netzwerke, die Frauen noch mehr ermutigen, ihr Können zu präsentieren und Führungsverantwortung zu übernehmen", ist Thieme überzeugt.
Kleine Geschäftsführung und weniger unbefristet
Ein deutlicher Trend ist bei anderen Themen zu erkennen. Nur noch 29 Prozent der Geschäftsführerverträge sind unbefristet. Fünf Jahre zuvor waren es mit 46 Prozent noch fast die Hälfte. 17 Prozent bekommen Verträge bis vier Jahre, 44 Prozent sind auf fünf oder sechs Jahre befristet. Die Studienautoren von Curacon betrachten dies an Indikator für die Professionalisierung der Branche.
Die Studie zeigt auch, dass die Verantwortung für Gesundheits- und Sozialunternehmen eher in wenigen Händen liegt. Der überwiegende Teil wird von nur einer oder zwei Geschäftsführern geleitet. So haben 30 Prozent der Unternehmen mit 500 bis 1.000 Mitarbeitern nur einen Chef, 50 Prozent zwei. In der Größenordnung von 1.000 bis 2.500 Mitarbeitern werden 75 Prozent von zwei Managern geführt, immer noch 14 Prozent nur von einem. Lediglich elf Prozent haben mehr als zwei Geschäftsführer.
Die komplette Studie, Führung und Aufsicht in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft erscheint am kommenden Freitag, 22. März. Sie kann bei Curacon kostenlos vorbestellt werden. Am Freitag, 26. April, gibt es zudem ein kostenloses Webinar zu Studie, in dem die Ergebnisse vorstellt und diskutiert werden.
Thomas Hartung