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27. August 2024 | 07:00 Uhr
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Fast 4.400 Euro Eigenanteil in Pflegeheim bei München

Eigenanteil-Rekord in einem Caritas-Pflegeheim im Landkreis Fürstenfeldbruck: 4.371 Euro müssen Bewohner ab Pflegegrad 2 im Caritas-Pflegeheim Don Bosco bei Erstbezug bezahlen. Die Erhöhung liegt weit über dem allgemein prognostizierten Eigenanteil von 3.300 Euro. Allerdings beobachten Branchenkenner inzwischen auch in anderen Teilen Bayerns, in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Erhöhungen, die sich der 4.000-Euro-Marke nähern.

Viele Bewohner können ihren Eigenanteil nicht komplett selbst zahlen und sind auf Sozialhilfe angewiesen    

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Don-Bosco-Einrichtungsleiterin Monika Ueltzhöffer sagt gegenüber dem Merkur: "Diese Erhöhungen sind erforderlich und angemessen, um unsere Leistungen weiterhin kostendeckend erbringen zu können.“ Andreas Wedeking, Geschäftsführer des Verbands katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD), gibt zu bedenken, dass im Münchener Raum Mieten und Lebenshaltungskosten grundsätzlich sehr hoch seien; hinzu kämen in dem speziellen Fall vermutlich hohe Investitionskosten wegen des relativ jungen Gebäudes der Einrichtung.   

Letztlich zeige sich aber aber auch hier das bekannte Dilemma, dass die kürzlich stark gestiegenen Personalkosten von den Bewohnern getragen werden müssten. "Auch in anderen Bundesländern gehen die Eigenanteile gerade durch die Decke", sagt Anna Leonhardi, Geschäftsführerin vom Deutschen Evangelischer Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP). "In Bayern und Baden-Württemberg ist es keine Seltenheit mehr, dass Eigenanteile die 4.000-Euro-Marke erreichen. Auch in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz beobachten wir, dass sich die Eigenanteile in diese Richtung bewegen." 

BPA: Pflegekasse ließe sich um sieben bis acht Milliarden entlasten 

"Es gibt eine Menge Ideen, was man gegen diese Entwicklung unternehmen kann – man muss sie nur umsetzen, etwa den Sockel-Spitze-Tausch", sagt Wedeking. Beim Sockel-Spitze-Tausch zahlt der Versicherte für den pflegebedingten Aufwand den festgelegten Sockelbetrag und die Pflegekasse übernimmt die darüber hinausgehenden notwendigen Kosten für die Pflege. "Wir warten schon so lange auf eine grundständige Struktur- und Finanzreform", meint Leonhardi. "Uns ist schon klar, dass das nicht komplett in einer Legislaturperiode passieren kann, aber ein Masterplan statt eines Flickenteppichs wäre schon wünschenswert." 

Die Pflegeversicherung müsse ihr zentrales Versprechen, Menschen vor Armut zu schützen, wieder erfüllen, fordert Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (BPA). "Stattdessen war sie in den vergangenen Jahren der Selbstbedienungsladen für die Politik. Rentenpunkte für Angehörige, Behandlungspflege, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf – vieles, was in den Bundeshaushalt oder in den Topf der Krankenkasse gehört, muss von der Pflegeversicherung mit gestemmt werden. Sie muss jetzt entrümpelt werden, das würde die Pflegeversicherung um sieben bis acht Milliarden Euro entlasten und die Leistungen für Pflegebedürftige könnten entsprechend steigen, die Eigenanteile also spürbar sinken.“

Kirsten Gaede

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