Demografie ist Hauptursache für Personalnot
Die Anzahl der Pflegebedürftigen steigt seit längerem beständig an. In Rheinland-Pfalz hat sich ihre Zahl zwischen 2009 und 2019 auf 202.700 fast verdoppelt, berichtet das Fachportal Pflegen Online. Mussten die Betreiber von Pflegeheimen vor 15 Jahren noch um Bewohner werben, so übersteigt heute meist die Nachfrage das Angebot. Gleichzeitig ist es für die Einrichtungen schwer, genügend Fachpersonal einzustellen.
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Schulabgänger interessieren sich nach wie vor für den Pflegeberuf. Der prozentuale Anteil der Interessierten habe sich seit Jahrzehnten nicht verändert, analysiert die Pflegekammer Rheinland-Pfalz in ihrem Pflegemagazin. Was sich verändert habe, sei die Stärke der Jahrgänge. Es gebe einfach viel weniger Schulabgänger als vor Jahrzehnten. Personalnot in der Pflege sei kein neues Problem und auch kein vorübergehendes. Die Corona-Pandemie habe es nur in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.
Die Pflegekammer führt eine Reihe von Maßnahmen auf, um dem Problem Herr zu werden. Dabei sei vor allen die Politik gefragt. Sie könne durch Steuergesetze die Pflegenden entlasten und die Gewinne profitorientierter Pflegeunternehmen begrenzen, sodass die Überschüsse den Pflegebedürftigen und den Mitarbeitern zu Gute kämen. Die Einrichtungen seien gefordert, etwa durch Springer-Pools und Bereitschaftsdienste dafür zu sorgen, dass die Pflegekräfte nicht ungeplant einspringen müssten. Flexiblere Arbeitszeiten machten den Pflegeberuf attraktiver und Fortbildungen für Pflege- und Führungskräfte sorgten für höhere Arbeitsqualität und vermutlich auch für eine höhere Motivation auf allen Ebenen.