Betreiber mit sechs Pflegeheimen geht in die Insolvenz
Die Stegwiesen Pflegezentrum GmbH mit sechs Pflegezentren in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen mit Sitz im baden-württembergischen Stockach beschäftigt 250 Mitarbeiter. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Holger Leichtle von der Sozietät Görg, will die Häuser erhalten und sucht einen Investor. Vier der Einrichtungen wurden erst in diesem Jahr übernommen.
Die Stegwiesen Pflegezentrum GmbH betreibt seit über 20 Jahren das Pflegeheim Stegwiesen in Stockach in der Nähe des Bodensees. Im Sommer 2023 eröffnete die Gruppe das Pflegeheim Waldmössingen in Schramberg. Dieses Jahr hat Stegwiesen gleich vier insolvente Einrichtungen übernommen.
Das Pflegeheim Haus Uthaven in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein mit 49 Plätzen gehörte zuvor der Villa-Vitalia-Gruppe, ebenso das Gesundheitszentrum im baden-württembergischen Spechbach mit 39 Plätzen. Der Ruhesitz Romantica in Sprakensehl-Bokel in Niedersachsen mit 65 Plätzen stammt auch aus einer Insolvenz, genauso wie das Haus Vital in Schwanewede bei Bremen mit 49 Plätzen.
"Die Pflegezentren mit derzeit 226 Bewohnern werden fortgeführt und die Zukunft der Häuser soll im Zuge einer übertragenden Sanierung sichergestellt werden", sagt der vorläufige Insolvenzverwalter, nachdem er sich einen ersten Überblick verschafft hat. Leichtle stehe in Verbindung mit der Heimaufsicht und stelle die Versorgung der Heimbewohner sicher, heißt es in einer Mitteilung. Löhne und Gehälter der insgesamt rund 250 Mitarbeitenden seien bis einschließlich Januar gesichert.
Gründe für die Insolvenz nennt Leichtle auch: "Gestiegene Sach- und Personalkosten haben nach dem Neubau des Pflegeheims Waldmössingen und den Zukäufen im laufenden Geschäftsjahr zu einer Liquiditätskrise geführt." Jetzt will er einen strukturierten Investorenprozess auf den Weg bringen.
Thomas Hartung