Ausländische Pflegekräfte anwerben ohne schlechtes Gewissen
Gerade hat der Weltbund der Pflegefachpersonen (ICN) vor einem "besorgniserregenden Trend" in der Rekrutierung von ausländischen Pflegekräften gewarnt. Pflegeheime, die sicher gehen wollen, achten bei den Vermittlungsagenturen am besten auf das Gütesiegel "Faire Anwerbung Pflege Deutschland". Das Gütesiegel garantiert, dass Pflegekräfte nicht aus Ländern stammen, denen es selbst an Pflegekräften mangelt wie Brasilien und Ghana - und, dass sie auf seriöse Weise rekrutiert werden.
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Wenn die Bundesregierung in einem Land für Pflegearbeit in Deutschland wirbt, kommt es immer wieder vor, dass halbseidene Vermittlungsagenturen aus dem Boden sprießen. Sie werben in den Sozialen Medien für ihre Dienste und verlangen von interessierten Pflegekräften gleich zu Beginn mehrere 1.000 Euro, erzählt Solveig Giesecke, Sprecherin des Kuratoriums Deutschen Altershilfe (KDA). Beim KDA ist der Verein Gütegemeinschaft Anwerbung und Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland angesiedelt, der das Gütesiegel seit 2022 vergibt. Inhaber des Gütesiegels ist das Bundesministerium für Gesundheit, Stein des Anstoßes war das Gesetz zur Sicherung der Qualität der Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland.
In Mexiko und auf den Philippinen gibt es keinen Mangel an Pflegekräften
54 Unternehmen haben das Gütesiegel inzwischen erhalten. Es handelt sich vor allem um Personalvermittlungsagenturen, aber auch große Träger wie die Charité sind dabei. Sie müssen laut KDA strenge Kriterien erfüllen und sich alle zwei Jahre neu zertifizieren lassen. Die zweite Zertifizierungsrunde ist jetzt gerade gestartet.
Ein wichtiges Kriterium, das geprüft wird, ist das Herkunftsland der rekrutierten Pflegekräfte. Es soll sicherstellen, dass sie nicht aus Ländern stammen, die ihre Pflegekräfte selbst dringend benötigen – wie Nigeria, Ghana und Brasilien. Entspannter ist die Situation hingegen in Mexiko und auf den Philippinen.
Kirsten Gaede