Altenpflegekräfte durchschnittlich 39 Tage krank im Jahr
Altenpflegekräfte hatten im Jahr 2023 durchschnittlich mehr als 39 Krankheitstage, wie eine Auswertung des BKK Dachverbands zeigt. Gut acht Tage davon gehen auf das Konto von psychischen Störungen. Diese sind in der Altenpflege seit 2016 um knapp die Hälfte (46,3 Prozent) auf 8,1 Tage gestiegen. Über alle Berufsgruppen hinweg betrug der Krankenstand 22,4 Tage, bei den Krankenpflegekräften 30,4 Tage.
39 Arbeitsunfähigkeitstage in der Altenpflege dürfte der bisher höchste gemeldete durchschnittliche Krankenstand überhaupt sein. Im Frühjahr hat die TK bereits 34,2 Krankheitstage bei ihren Mitgliedern aus der Altenpflege gemeldet und die HKK Krankenkasse 36,1 Tage. Damit lagen die Werte der beiden Krankenkassen aber immerhin noch drei bis fünf Tage unter dem Wert des BKK Dachverbands.
In der Altenpflege sind laut BKK gut zwei Drittel der Krankheitsausfälle 2023 zurückzuführen auf:
- Muskel-Skelett-Erkrankungen (9 Tage)
- psychische Störungen (8 Tage)
- Atemwegserkrankungen (6,4 Tage)
- Verletzungen/Vergiftungen (3,3 Tage)
BKK Dachverband fordert bessere Rahmenbedingungen
Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes, fordert das Bundesgesundheitsministerium auf, die Gesundheit der Pflegekräfte zur Chefsache zu erklären und sich um "gute Rahmenbedingungen, mehr ausbildungsadäquate Kompetenzen, der Einsatz digitaler Hilfsmittel" zu kümmern. An die Arbeitgeber appellierte sie, wirkungsvolle Schritte zu unternehmen, um das seelische Wohlbefinden der Beschäftigten zu fördern. "Gesunde Führung ist dabei ebenso wichtig wie individuelle Stressbewältigungstrainings, Prävention von und auffangende Angebote nach Gewalterfahrungen oder auch eine bessere Personalausstattung."
Kirsten Gaede