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23. August 2024 | 07:00 Uhr
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8 Tipps, um Brände in Pflegeheimen zu verhindern

Mindestens 30 Mal hat es dieses Jahr in deutschen Pflegeheimen schon gebrannt, 13 Menschen sind gestorben, circa 90 wurden verletzt. Relativ häufig waren brennende Zigaretten die Ursache. Trotzdem steht für den Brandschutzexperten Frieder Kircher fest: Nur mit einem Rauchverbot ist es nicht getan. Wirkungsvoller sei es, Bewohnern und Mitarbeitern zu zeigen, wie man umsichtig mit Kerzen, Zigaretten und Elektrogeräten umgeht.

Wenn schon rauchen, dann bitte mit Aschenbecher

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Wird über Brandschutz im Pflegeheim diskutiert, dreht es sich schnell ums Technische: Sprinkleranlagen, Rauchmelder, Brandschutztüren, Feuerlöscher und, und, und… Das ist alles berechtigt und absolut sinnvoll, aber es gibt einen einfachen Satz, der genauso viel Beachtung verdient: "Die effektivste Maßnahme gegen Brände ist, diese nicht entstehen zu lassen." Er findet sich, gelb unterlegt, auf den ersten Seiten der "Fachempfehlung: Verhalten im Brandfall in Pflegeeinrichtungen – Hinweise für Betreiber".  

Die Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes (VFDB) hat die Empfehlung 2022 zusammen mit dem Deutschen Feuerwehrverband (DFV) verfasst. Darin finden sich ein Ratschlag zur Brand-Prävention, die manche Betreiber und Leitungskräfte überraschen dürfte. Es geht darin ums Rauchen, eine sehr häufige Brandursache, wie auch die diversen Berichte über Pflegeheim-Brände auf Care vor9 zeigen. Aus Furcht vor Bränden, so heißt es, sei in vielen Heimen das Rauchen verboten – oder wird zumindest sehr streng gehandhabt. Deshalb gibt es oft keine Aschenbecher in den Einrichtungen. Glühende Kippen landen also, wenn Bewohner heimlich rauchen, oft im Papierkorb oder anderen feuergefährlichen Orten.

Tipp 1: Die Feuerkompetenz schulen

Ein weniger restriktiver Umgang mit Zigaretten hilft möglicherweise: Die beiden Verbände regen einen nicht allzu abweisenden wettergeschützten Raucherbereich an. Frieder Kircher, Vorsitzender des gemeinsamen Ausschusses für Brandschutzerziehung  und -aufklärung von VFDB und DFV, hält viel von "Feuerkompetenz“: Dazu gehört etwa zu erklären, dass Rauchen weniger gefährlich ist, wenn bestimmte Vorsichtsmaßnahmen getroffen sind: eine weitere Person ist anwesend, der Aschenbecher in unmittelbarer Nähe, der Bewohner ist in der Lage, die Zigarette zu halten etc.

“Auf der anderen Seite ist es wichtig zu sagen, warum Rauchen im Bett so gefährlich ist und es ein absolutes Tabu bleiben muss“, sagt Kircher. Auch scheinbar Selbstverständliches muss erwähnt werden: etwa, dass das Rauchen in der Nähe eines Sauerstoffgeräts brandgefährlich ist. Immerhin hat es in diesem Jahr schon zwei Brände in einem Pflegeheim gegeben, die auf diese Weise entstanden sind.

“Auch wenn es um Kerzen im Zimmer geht, ist Aufklärung wichtig – immer vorausgesetzt, der Bewohner ist in der Lage, den Erklärungen zu folgen: Die Kerze darf nicht in der Nähe eines Vorhangs stehen, sie muss gut fixiert sein, und Kerzenständer und Untergrund müssen feuerfest sein.“   

Was außerdem zur Brandprävention gehört:

Tipp 2: Vorsichtig mit Elektrogeräten umgehen

das Überladen von Mobiltelefonen und Tablets vermeiden, möglichst nicht über Nacht laden, auch hier auf die Unterlage achten, denn sie können sich stark erhitzen. Und: Keine feuchten Handtücher zum Trocknen auf Heizgeräte legen

Tipp 3: Defekte elektrische Geräte aussondern oder reparieren lassen

Es ist beispielsweise denkbar, dass ein defekter Toaster im Pausenraum sich selbst entzündet – oder auch eine Heizdecke im Bewohnerzimmer.

Tipp 4: Darauf achten, dass auf den Fluren keine leicht entflammbaren Gegenstände stehen und der eventuell benötigte Rettungsweg breit genug bleibt

“Das muss kein Verbot von kleinen Sitzecken bedeuten, aber es empfiehlt sich, darauf zu achten, dass die Materialen kein Feuer fangen können. Stahlstühle mit fester Holzdecke sind empfehlenswert“, sagt Kircher.

Tipp 5: Bettwäsche nicht auf dem Flur lagern

Sie darf nur für den unmittelbaren Gebrauch in Reichweite kurzzeitig abgelegt werden.

Tipp 6: Feuerfeste Textilien verwenden 

Vor allem bei Vorhängen lohnt sich die Investition.  

Tipp 7: Fluchtwege nicht mit Betten oder anderem Mobiliar versperren

Tipp 8: Brandschutztüren nicht mit Keilen oder anderen Gegenständen offenhalten

Kirsten Gaede

 

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