Das schwedische Unternehmen Hemsö baut in Essen ein modernes Pflegeheim mit 116 Zimmern. Der Spatenstich erfolgt im November. Das Investitionsvolumen beträgt rund 22 Millionen Euro. Das Projekt umfasst Lang- und Kurzzeitpflege. Zech Bau übernimmt die Bauarbeiten. Der DRK-Kreisverband Essen wird das Heim betreiben und hat einen Mietvertrag über 20 Jahre abgeschlossen. Die neue Pflegeeinrichtung ersetzt ein geschlossenes Altenpflegeheim im Stadtteil Freisenbruch. Konii

Jeden Tag muss ein Pflegeheim gebaut werden, um den tatsächlichen Bedarf zu decken. Auf diese einfache Formel brachte es Projektentwickler Cureus. Doch das ist eine Illusion, zeigt die Auswertung des Immobiliendienstleiters CBRE. Vergangenes Jahr haben Investoren nicht einmal eine Milliarde für Pflege- und Gesundheitsimmobilien ausgegeben, nur noch ein Viertel von 2021. Zerstörtes Vertrauen in Politik und Betreiber schrecken Geldgeber ab.

Ein grotesker Streit beschäftigt die Gemeinde Brunnthal bei München. Dort will der schwedische Investor Hemsö ein Pflegheim mit 70 Plätzen bauen. Nun hat der Gemeinderat grünes Licht für die Freilandhaltung von 500 Hühnern in der Nachbarschaft gegeben. Der Bürgermeister war dagegen, er hat Bedenken wegen des Geruchs und Lärms durch die Hühner und dass sich Hemsö deshalb von dem Projekt zurückziehen könnte. Die Bedenken zogen nicht, der Rathauschef wurde überstimmt. Mit einer Geruchsbelästigung sei nicht zu rechnen. Merkur

"Da wir uns kaum auf politische Aussagen verlassen können, werden wir aktuell auch keine neuen Projektentwicklungen beginnen", sagt Jens Nagel (Foto), Deutschland-Chef von Hemsö, einem großen Eigentümer von Pflegeimmobilien. Gesellschaftlich sei die Pflege ein Megathema, politisch falle sie hinten runter. "Die meisten Betreiber liegen im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trocknen". Sie bräuchten dringend Liquiditätsunterstützung, mehr Flexibilität bei der Fachkraftquote und eine bundesweit einheitliche Refinanzierungsrichtlinie. Care Trialog

Die Insolvenzen von Pflegeanbietern treffen auch die Vermieter, den schwedischen Immobilienkonzern Hemsö gleich mehrfach. Der Eigentümer von rund 80 Pflegeeinrichtungen in Deutschland will verstehen, was bei seinen Mietern schiefläuft. Deshalb geht Hemsö für zwei Einrichtungen der insolventen Convivo-Gruppe nun selbst ins Risiko und beauftragt Terranus mit dem Betrieb. 

Das schwedische Unternehmen hat eine im Jahr 1960 errichtete Pflegeeinrichtung mit 139 Betten in Pullach im Landkreis München für rund zehn Millionen Euro erworben. Hemsö führt damit seinen Expansionskurs in Deutschland fort. Langfristiger Mieter der Einrichtung ist die Gemeinnützige Paritätische Altenhilfe Pullach, ein Mitglied des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Bayern. Careinvest