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15. Mai 2024 | 18:37 Uhr
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Münchenstift hat sich von Geschäftsführerin getrennt

Das kommunale Unternehmen Münchenstift, Betreiber von neun Alten- und Pflegeheime sowie vier Seniorenwohnheimen in der Stadt, hat sich überraschend von seiner erst im Herbst 2023 eingestellten Geschäftsführerin Renate Binder (Foto) getrennt. Offenbar gab es erhebliche Verwerfungen zwischen der neuen Geschäftsführerin und dem Betriebsrat des gemeinnützigen Pflegeanbieters mit seinen 2.100 Mitarbeitern. 

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Renate Binder muss ihren Posten als Geschäftsführer der Münchenstift wieder räumen

Der Aufsichtsrat der Münchenstift traf die Entscheidung, den Anstellungsvertrag noch innerhalb der Probezeit zu Ende Mai zu beenden. Ein weiterer Grund für die Beendigung der Zusammenarbeit scheint in einer Untersuchung des Revisionsamtes begründet zu sein. Es wird geprüft, ob die Geschäftsführung Fälle von Fehlverhalten des Personals angemessen bearbeitet hat. Der Bericht des Revisionsamtes sollte am 2. Juli vorliegen, zeitgleich mit einer Sondersitzung des Rechnungsprüfungsausschusses.

Vertreter der Grünen und der SPD wollten zunächst den Bericht abwarten, bevor sie über Binders Zukunft entscheiden. Doch die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sowie die CSU drängten auf eine frühere Trennung, berichtet der Merkur

Keine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat gefunden

Binder, Parteimitglied der Grünen, ist gelernte Pflegefachkraft und hat Gesundheits- und Sozialmanagement studiert. Nach ihrem Studium arbeitete sie in der Landtagsfraktion der Grünen als Fraktionsreferentin für Sozial- und Gesundheitspolitik. Dem schloss sich eine mehr als 17 Jahre lange Tätigkeit als Führungskraft im Referat für Gesundheit und Umwelt an, die letzten acht Jahre als Leiterin der Abteilung Kommunale Gesundheitsplanung und -Koordinierung.

Die geschasste Geschäftsführerin lässt sich mit einem knappen Statement zitieren: "Ich bedaure sehr, dass der Betriebsrat und ich nicht in eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gefunden haben. Ich hätte mir gewünscht, dass uns dafür mehr Zeit eingeräumt worden wäre. Um Klarheit zu gewinnen, hätte ich gerne das Ergebnis des Revisionsamts abgewartet."

Verena Dietl, Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Münchenstift, bedauert persönlich "dass für die Klärung der Sachverhalte, welche letztlich zur Entscheidung des Aufsichtsrats führten, zeitlich nicht mehr Raum für eine umfassendere Prüfung eingeräumt wurde. Zumal zur Aufklärung der Vorkommnisse auch bereits das Städtische Revisionsamt eingeschaltet war. Frau Binder danke ich für die in der Zeit für das Unternehmen geleistete Arbeit. Es gilt nun nach vorne zu blicken und möglichst schnell eine neue Geschäftsführung zu finden."

Pascal Brückmann

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