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27. September 2024 | 07:00 Uhr
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Maro-Genossenschaft kommt einer Rettung näher

Die in finanzielle Not geratene Maro-Genossenschaft aus Oberbayern, spezialisiert auf selbstbestimmtes und nachbarschaftliches Wohnen, steht unmittelbar vor einer Rettung. Laut dem Insolvenzverwalter beläuft sich die Deckungslücke zur Sanierung des Unternehmens noch auf rund 200.000 Euro. Derzeit liegen ihm Absichtserklärungen in Höhe von mehr als 3,8 Millionen Euro vor, benötigtet werden bis Mitte Oktober insgesamt mindestens vier Millionen Euro.

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Die Demenz-WGs im bayerischen Weilheim sind ein Projekt der Maro-Genossenschaft

Das Amtsgericht München hatte am 28. Mai 2024 das Regelinsolvenzverfahren für die Genossenschaft angeordnet. Die Maro-Genossenschaft, gegründet 2012, hat seither 21 Projekte im Bereich Mehrgenerationenhäuser, Demenz-WGs und bezahlbarer Wohnraum gestartet. Bislang wurden 246 Wohnungen fertiggestellt, einige Projekte sind jedoch noch unvollständig. 

Insolvenzverwalter Ivo-Meinert Willrodt von der Kanzlei Pluta ist überwiegend zuversichtlich, dass die Rettung gelingen dürfte. Unterstützt von wichtigen Geschäftspartnern und Banken, benötigt die Maro-Genossenschaft vier bis fünf Millionen Euro, um die Gläubiger zufrieden zu stellen und die Genossenschaft fortzuführen. Willrodt präsentierte den rund 2.200 Genossenschaftsmitgliedern im September einen Insolvenzplan, der einen Neustart unter dem Namen "Maro 2.0" vorsieht. Die Mitglieder und Unterstützer wurden aufgefordert, bis Mitte Oktober finanzielle Beiträge zu leisten, um das notwendige Kapital zu sichern.

Genossen müssen erneut Geld einzahlen, um Maro zu retten

Aktuell liegen Absichtserklärungen in Höhe von 3,8 Millionen Euro vor – knapp unter der benötigten Mindestsumme. Sollte die Summe von mindestens vier Millionen Euro erreicht werden, wird der Insolvenzplan im November dem Amtsgericht München vorgelegt. Der Neustart der Genossenschaft ist für Anfang 2025 vorgesehen, vorbehaltlich der Zustimmung der Gläubiger. Willrodt betont die Bedeutung des Engagements der Mitglieder: "Nur durch die tatsächlichen Einzahlungen kann die Abwicklung der Genossenschaft verhindert und das innovative Wohnkonzept gesichert werden."

Neben der finanziellen Unterstützung sieht der Insolvenzplan auch strukturelle Änderungen vor. Ein neues Vorstandsmitglied soll neben der bisherigen Vorständin Inge Schmidt-Winkler die Genossenschaft leiten. Zudem wird die Satzung angepasst, und die Mitgliedsanteile werden von 500 Euro auf 250 Euro reduziert. So soll sichergestellt werden, dass kein Mitglied seinen Anteil verliert oder dieser Anteil auf Null Euro herabgesetzt werden muss.

Pascal Brückmann

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