Bayern kürzt Landespflegegeld um die Hälfte
Statt bisher 1.000 Euro pro Jahr erhalten Pflegebedürftige im Bayern vom kommenden Jahr an nur noch halb so viel Landespflegegeld. Dies hat die bayerische Staatsregierung beschlossen. Die Mittel für die Pflege sollen aber nicht gekürzt werden. Vielmehr soll das frei werdende Geld künftig zur Hälfte in die Stärkung der Pflegestrukturen fließen, etwa in den Ausbau von Tages- und Kurzeitpflegeplätzen. Von Verbänden kommt Lob und Kritik.
Vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA) gibt's Applaus. "Die Landesregierung hat das drängendste Problem für Pflegebedürftige und ihre Familien erkannt und handelt. Denn es ist oftmals nicht das Geld, das fehlt, sondern es sind die Strukturen der pflegerischen Versorgung", sagt Landesvorsitzender Kai Kasri. "Wer keinen Pflegedienst, keine Tagespflege oder kein Pflegeheim mehr findet, kann auch das bayerische Pflegegeld nicht ausgeben."
Kritik kommt hingegen von der VDK-Landesvorsitzenden Verena Bentele. "Für Leistungsbeziehende ist dieses geplante Manöver eine finanzielle Kürzung, was angesichts eines ohnehin sehr schmalen Budgets bei Pflegebedürftigkeit ein weiterer Tiefschlag für die Familien wäre. Betroffene bekämen weniger Geld und sollten auf die künftige Bildung neuer Strukturen hoffen, von denen viele wegen ihres fortgeschrittenen Alters gar nicht mehr profitieren würden.
Beim Landespflegegeld handelt es sich um eine zusätzliche soziale Leistung, die Bayern in Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen eingeführt und bis heute beibehalten hat.