Pflegekonzern Korian startet Aktienprogramm für Mitarbeiter
Knapp 9.250 der rund 60.000 Mitarbeiter von Korian in Europa haben bisher Aktien des Pflegeheimbetreibers gekauft. Einen Rabatt gibt es nicht, der Zeichnungspreis von 14,25 Euro entspricht in etwa dem Aktienkurs. Korian sei das erste Unternehmen in der Pflegebranche mit einem Beteiligungsprogramm für die Belegschaft, teilt der Konzern mit. Ziel von Korus, so der Name des Programms, sei es, Mitarbeiter langfristig am Erfolg und Wachstum von Korian zu beteiligen.

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9.250 Beschäftigte nehmen an Korians Mitarbeiter-Beteiligungsprogramm teil
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Am 21. Juli will Korian rund 2,8 Millionen Aktien an die Teilnehmer des Korus-Plans übertragen. Die Belegschaft hält dann 2,65 Prozent des Aktienkapitals mit entsprechenden Stimmrechten. Die Belegschaft muss für eine Aktie 14,25 Euro bezahlen, sie erhalten Vorzugsbedingungen wie eine Garantie für ihr Investment. Die Papiere gehören dem Korian-Konzern selbst, der sie im Rahmen eines Aktienrückkaufsprogramms erworben hatte.
Ein Schnäppchen sind die Aktien für die Mitarbeiter aktuell nicht. Der Korian-Kurs an der Pariser Börse betrug gestern 14,06 Euro. Allerdings hat die Aktie seit Jahresbeginn die Hälfte ihres Werts verloren. Sie wurde vom Skandal beim Wettbewerber Orpea in Frankreich mit in die Tiefe gerissen. Wenn das Niveau wieder auf die alte Höhe steigt, hätten die Mitarbeiter ihre Anlage schon verdoppelt.
"Mit dem Angebot stärken wir die Zusammengehörigkeit zwischen Korian und unseren Mitarbeitern", sagt Marc-Alexander Burmeister, CEO von Korian Deutschland. "Indem unsere Pflegekräfte Verantwortung übernehmen, möchten wir sie langfristig für eine Tätigkeit bei Korian begeistern und somit auch die Attraktivität der Branche stärken."
Korian ist einer der größten Pflegekonzerne in Europa. Das Unternehmen betreibt 890 Einrichtungen in Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Spanien, den Niederlanden und Großbritannien. Mit rund 60.000 Mitarbeitern hat Korian im vergangenen Jahr und 4,3 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet, ein Plus von elf Prozent zum Vorjahr. Der Konzerngewinn betrug 117 Millionen Euro oder 2,7 Prozent vom Umsatz.