Deutscher Pflegerat legt sich mit Gewerkschaft Verdi an
Der Deutschen Pflegerat kritisiert die Gewerkschaft Verdi scharf für ihre Haltung in Bezug auf die Pflegeberufe. Christine Vogler (Foto), die Präsidentin des Pflegerats, wirft Verdi vor, die Unterstützung für die Pflegeberufe aufgegeben und bewusst Unstimmigkeiten zwischen den Berufen in der Pflege geschürt zu haben.

Gudrun Arndt
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Die Kritik bezieht sich auf Äußerungen von Verdi in Bezug auf komplexe Pflegetätigkeiten und das vermeintliche Konkurrenzdenken zwischen den Pflegeberufen. Christine Vogler betont, dass Verdi unnötigerweise Barrieren zwischen den Berufen errichtet, die in der Praxis nicht existieren. Sie kritisiert auch die Weigerung der Gewerkschaft, die Empfehlungen der Arbeitsgruppe der Ausbildungsoffensive Pflege zu den Aufgabenprofilen akademisch qualifizierter Pflegefachpersonen zu unterstützen.
Die Pflegerats-Präsidentin betont, dass die Position von Verdi nicht nur bisherige Absprachen und Projekte gefährde, sondern auch die pflegerische Versorgungssicherheit in Deutschland beeinträchtige. Die akademische Qualifizierungsrate von Pflegefachpersonen wurde bereits 2012 vom Wissenschaftsrat angemahnt, und die Verweigerungshaltung von Verdi verhindere nicht nur die internationale Anschlussfähigkeit, sondern gefährde auch die Versorgungssicherheit.
Vogler argumentiert, dass die Pflegepraxis von heute nicht mit der von vor 20 Jahren vergleichbar ist und dass die Pflegeberufe in Deutschland bereits jetzt hinter den Standards anderer europäischer Länder zurückliegen würden. Sie schließt mit dem Appell an Verdi, sich wieder den Zielen der Pflegeprofession anzunähern und anstatt bewusst Dissens zu schüren, die Zusammenarbeit, Kompetenzerweiterung, Selbstbestimmung und Förderung zu fördern.
Pascal Brückmann