DBfK sieht Projekt mit ukrainischen Pflegekräften kritisch
Mecklenburg-Vorpommern will in einem Pilotprojekt Pflegekräften aus der Ukraine eine Tätigkeit als anerkannte Fachkraft ermöglichen. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) warnt davor, mit der Situation der ukrainischen Geflüchteten den Personalmangel in der Pflege lösen zu wollen und weist auf eine Ungleichbehandlung hin. Denn migrierte Pflegefachpersonen aus anderen Ländern müssten teilweise jahrelang darauf warten, eine Ausbildung oder eine Berufsanerkennung beginnen zu können.
In Mecklenburg-Vorpommern sei ein langes Anerkennungsverfahren üblich, damit Pflegekräfte aus dem Ausland in ihrem Beruf arbeiten können. Der DBfK halte eine Beschleunigung der Vorgänge mit Augenmaß für sinnvoll, solange darunter nicht die Integration in das Gesundheitssystem oder die Pflegenden selbst leiden.
Arbeitsverhältnisse, die nun eingegangen würden, müssten außerdem der Qualifikation der Pflegenden entsprechend vergütet werden, da mit der Not der geflüchteten Pflegenden kein Geschäft gemacht werden dürfe, sagt Swantje Kersten, Vorstandsvorsitzende des DBfK Nordost. "Wenn Menschen mit Migrationsgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern in der Pflege arbeiten wollen, wird der DBfK Nordost sie als Teil der Berufsgemeinschaft dabei unterstützen – solange sie selbst dies aus freien Stücken so entscheiden", so Kersten.