Bündnis Gesundheit fordert Krisengipfel im Kanzleramt
Insgesamt 40 im Bündnis Gesundheit zusammengeschlossene Organisationen fordern eine grundlegende Neuausrichtung der Gesundheitspolitik und verlangen einen Gesundheitsgipfel im Bundeskanzleramt. Auch Christine Vogler (Foto), Präsidentin des Deutschen Pflegerats, ist Teil der Initiative. Das Bündnis Gesundheit hat zudem ein umfassendes Thesenpapier erarbeitet, das dem Bundeskanzler vorgelegt wurde.
Reiner Freese
Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, hat sich dem Bündnis Gesundheit angeschlossen
Anzeige
Telematikinfrastruktur: Eine Branche unter Druck
Die Pflegebranche steht unter großem Druck: Personalmangel, Tariflohnbindung und wachsende Anforderungen erschweren den Alltag vieler Pflegedienste. In dieser Situation könnte die Telematikinfrastruktur (TI) den entscheidenden Unterschied machen, um den Arbeitsalltag zu erleichtern und die Versorgungsqualität zu verbessern. Allerdings ist der Weg dorthin anspruchsvoll – und die damit verbundenen Anforderungen dürfen keinesfalls unterschätzt werden. Care vor9
Das Bündnis Gesundheit aus 40 Organisationen und Fachverbänden will mit dem Krisengipfel im Bundeskanzleramt die dringend notwendigen Reformen im Gesundheitswesen auf den Weg bringen. Die Vertreter der Gesundheitsberufe sehen die wachsenden Herausforderungen im Gesundheitssektor als existenzielle Bedrohung für die Zukunftsfähigkeit des Systems.
Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, äußerte sich besorgt über die aktuelle Lage: "Das Gesundheitssystem ist überlastet, und der Fachkräftemangel verschärft sich weiter. Eine gesundheitliche Krise größeren Ausmaßes wäre in der jetzigen Verfassung nicht zu bewältigen." Vogler fordert umfassende Reformen, um den Kreislauf aus Erschöpfung und Abwanderung von Fachkräften zu stoppen.
Das Bündnis hat ein umfassendes Thesenpapier erarbeitet, das dem Bundeskanzleramt vorgelegt wurde. Darin werden Maßnahmen in drei zentralen Handlungsfeldern skizziert: Fachkräftemangel, Strukturreformen und Finanzierung. Diese Schritte sind nach Überzeugung der Bündnispartner unerlässlich, um eine patientengerechte und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Nur durch koordinierte, übergreifende Maßnahmen sei die drohende Krise zu bewältigen.
Das Bündnis Gesundheit setzt sich aus einem breiten Spektrum an Verbänden und Organisationen zusammen, darunter die Bundesärztekammer, der Deutsche Pflegerat, der Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten, die Bundespsychotherapeutenkammer, die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände sowie zahlreiche weitere Berufsverbände aus den Bereichen Pflege, Physiotherapie, Medizin, Psychotherapie, Ergotherapie und Apothekerwesen.
Pascal Brückmann