Bayerns neue Gesundheitsministerin will Bürokratie abbauen
Judith Gerlach (Foto), neue Gesundheitsministerin in Bayern, positioniert sich zur Pflege und will digitalisieren, den Fachkräftemangel bekämpfen und Bürokratie abbauen. "Wir werden bürokratische Vorgaben des Landes herabsetzen oder überflüssig machen", sagt sie im Interview mit dem Main-Echo. Die Digitalisierung soll mit dem Kompetenzzentrum Pflege vorangetrieben werden.
"Wir versuchen insgesamt unbürokratischer zu arbeiten", erläutert Gerlach. "Das Landesamt für Pflege hat geprüft, wie die Vorgaben von Bund und Ländern im Alltag einer Pflegekraft sind. Die Ergebnisse werten wir nun aus und werden bürokratische Vorgaben des Landes herabsetzen oder überflüssig machen, damit die Pflegekraft sich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren kann", so die Ministerin im Main-Echo (Abo).
Die bisherige Digitalministerin will das Thema auch in der Pflege voranbringen. "Wir richten beispielsweise ein Kompetenzzentrum Pflege digital beim Landesamt für Pflege ein, damit Pflegeeinrichtungen an Telematik angeschlossen werden", sagt sie im Interview. "Wir wollen herausfinden, welche Konzepte im Alltag Sinn machen und deshalb gefördert werden sollten."
Auch andere Projekte ihres Vorgängers Klaus Holetschek sind ihr wichtig, etwa beim Test von Springerkonzepte in 30 Langzeitpflege-Einrichtungen. "Wir wollen dem Bund zeigen, wie es mit intelligenten Dienstplanregelungen, mit flexibler Bezahlung möglich ist, Fachkräfte zu halten", betont Gerlach im Main-Echo. Und: "Wir haben in Bayern seit Juli eine Fast Lane, mit der ausländische Pflegefachkräfte hier entbürokratisiert und digital die Möglichkeit haben, dass ihre Ausbildung anerkannt wird."