Alloheim druckt 60 Millionen Seiten für Bürokratie-Irrsinn
Bürokratie und Vorschriften abbauen, das klingt immer sehr pauschal und kaum jemand hat eine Vorstellung, was dies konkret bedeutet. Alloheim-Chef Steffen Hehner nennt im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung Beispiele, die den Irrsinn plastisch vor Augen führen. Obwohl der größte Pflegeheimbetreiber in Deutschland digitalisiert ist, muss Alloheim jedes Jahr 60 Millionen Blatt Papier ausdrucken.

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Die Pflege ertrinkt in Papier und Vorschriften
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Ein großes Ärgernis für Hehner ist die Rückständigkeit von Behörden und Vorschriften. "In unseren Pflegeheimen läuft alles elektronisch", sagt der Alloheim-Chef im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (Abo), aber per E-Mail darf er Unterlagen nicht verschicken. "Es wird alles ausgedruckt und fein säuberlich im Ordner abgeheftet. Anders geht es nicht. Wir allein drucken jedes Jahr 60 Millionen Seiten überwiegend für andere aus." Manchmal kämen Prüfer ins Haus und wollten pro Patient 150 Seiten Dokumentation ausgedruckt haben.
Wenig rund läuft es auch beim E-Rezept. "Wir haben bei Alloheim Mitarbeiter, die nichts anderes machen, als Rezepte zu besorgen. Wenn wir Medikamente nicht geben, weil wir kein Rezept haben, sind wir in der Haftung", sagt Hehner. "Nur bei unseren Einrichtungen bekommen die Bewohner täglich 280.000 unterschiedliche Medikamente." Und die müssten von Fachkräften geholt werden, denn sie seien für die Arzneimittelversorgung zuständig. Eine Hilfskraft könne zwar genauso gut zum Arzt und zur Apotheke fahren, dürfe es aber nicht.